Übetipps

 

1. Tag und Nacht üben?

Übe zu der Tageszeit, zu der du am besten üben/lernen kannst! Bei manchen Menschen ist dies frühmorgens, bei anderen spät nachts. Du solltest dabei einen gesunden Mittelweg zwischen Lust und Disziplin finden. Wenn du mal einen schlechten Tag oder einfach keine Lust zum üben hast, ist dies auch keine Tragödie. Am besten übst du mit einem täglichen Übungsprogramm, das dich Schritt für Schritt zu deinen Zielen bringt. Dabei ist meiner Meinung nach wichtig, sich 2 Tage pro Woche freizuhalten, an denen man nicht übt um dem Kopf genügend Zeit zum Verarbeiten zu geben.

2. Übe mit Enthusiasmus!

Es gibt immer Dinge, die Spaß machen und die man üben will und solche, die weniger Spaß machen und die man -aus welchen Gründen auch immer- üben sollte. Beide Seiten haben ihre Berechtigung und deshalb solltest du sie auch gleichwertig behandeln, d.h. mit der gleichen Energie bearbeiten -auch wenn`s manchmal schwer fällt. Wichtig dabei ist, daß du erkennst, daß dich alles, was du übst, weiterbringen und zu einem besseren Musiker machen wird. Und da es nun leider wirklich keine magische Abkürzung gibt, mit der du ums Üben herumkommst, ist es echt besser, auch an Disziplinübungen Spaß zu bekommen.

3. Zerkleinere dir die Information, die du lernen willst!

Meiner Erfahrung nach kommt der Erfolg beim Üben am schnellsten, wenn man sich eher unterfordert als überfordert. Das bedeutet für mich, daß ich versuche, die Information in möglichst viele, möglichst kleine Happen zu zerteilen, bevor ich sie aufnehme. Ich denke, Lernphasen von 1-2 Minuten sind der Zeitraum, mit denen man gut arbeiten kann.

4. Übe mit dem Kopf und ohne dein Instrument!

Richtig betrachtet sieht es ja so aus, daß du nicht deinen Händen (oder Stimmbändern) das Spielen (Singen) beibringst, sondern deinem Kopf. Deshalb kannst du dir unglaublich viel Zeit ersparen, indem du praktisch vor deinem geistigen Auge übst. Dabei spielt es keine Rolle, was du übst. Wichtig ist, daß du das Potential deiner Vorstellungskraft nutzt, um auf deinem Instrument weiterzukommen.

5. Viel üben und trotzdem schlechter werden?

Wenn du viel übst, wirst du mit einer ziemlichen Regelmäßigkeit das Gefühl haben, eher schlechter zu werden als besser. Das ist normal, denn es ist ein Zeichen dafür, daß dein Gehirn Energie und Kapazitäten braucht, die neu gelernten Dinge zu verarbeiten. Laß dich davon nicht irritieren! Sobald dein Kopf wieder frei ist, wird auch dieses Gefühl wieder weg sein.

6. Gib dir Zeit!

Das größte Problem für die meisten Leute, die am Instrument besser werden wollen, ist die Zeit. Am besten ist, du findest dich damit ab und akzeptierst, daß es in den allermeisten Fällen doch einige Jahre dauert, bis man sein Musikinstrument in ein angenehm klingendes Musikinstrument verwandelt hat. Deshalb ist es ratsam, wenn du deinen Fortschritt nicht täglich bewertest, sondern nur ein paar Mal im Jahr. Erst dann kannst du wirklich erkennen, ob sich etwas in deinem Spiel getan hat.

7. Der Ernst des Lebens?

Hier noch eine ganz wichtige Erkenntnis: Musik macht Spaß! (Oder sollte es zu mindest!) Auch für den Fall, daß du große Ambitionen als Musiker hast oder die Musik als Mittelpunkt deines Lebens siehst: Hab`Spaß an der Sache, nimm dich selbst nicht zu ernst und versuche, die Musik als etwas sehr Schönes zu betrachten und nicht mit unnötigem Ernst zu beschweren. Solltest du trotzdem einmal deprimiert sein, stell dir nur kurz vor, von diesem Moment an nie wieder auch nur einen Ton spielen oder singen zu können oder dürfen... Na, schon besser ?

8. Alles was nützt ist schon mal gedacht worden!

Studiere möglichst viele Quellen unserer Kunst und  beobachte erfahrene und sehr gute Musiker ganz genau. Sie sind oft die motivierensten Vorbilder!

 

 Hier findet sich ein hervorragender Artikel über das Üben in englischer Sprache.